65 Prozent kündigen wegen des aktuellen Skandals. / Foto: © galaxy67 - Fotolia.com
Um etwa 400% stieg die Zahl der Kündigungen direkt nach dem ADAC-Skandal an. Wir haben nachgefragt: 65% der Kündiger geben an, wegen des Skandals gekündigt zu haben.
In der letzten Woche haben wir veröffentlicht, dass die ADAC-Kündigungen um mehr als 400 Prozent gestiegen sind. Etwa 42.500 Mitglieder haben in den ersten fünf Tagen nach Bekanntwerden des Skandals zusätzlich gekündigt. Nun haben wir knapp 2.000 ADAC-Mitglieder, die mithilfe unseres Service gekündigt haben, nach dem ADAC Kündigungsgrund gefragt.
- Etwa 65 Prozent geben an, dass sie ausschließlich wegen des ADAC-Skandals gekündigt haben. Durch den Skandal wurden sich außerdem viele Mitglieder bewusst, dass sie die Mitgliedschaft nicht mehr benötigen und haben gekündigt.
- Nur etwa 1 Prozent kündigen, weil sie mit dem Service des ADAC unzufrieden sind.
- 12 Prozent der Kündiger geben an, zum Automobilclub von Deutschland (AvD) wechseln zu wollen. Von den Mitgliedern, die wegen des Skandals gekündigt haben, sind es 16 Prozent (Zum Vergleich: Vor dem Skandal hatten 6 Prozent der Kündiger vor, zum AvD zu wechseln).
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Weitere Kritikpunkte sind laut unserer Umfrage die negative Haltung des ADAC zur Pkw-Maut, die zu aggressive Neukundengewinnung und dass der ADAC die Interessen seiner Mitglieder nicht mehr vertritt.
Vor dem Skandal: Kein Bedarf als häufigster ADAC Kündigungsgrund
Zum Vergleich haben wir auch noch einmal knapp 2.000 ADAC-Mitglieder befragt, die kurz vor dem Bekanntwerden des Skandals gekündigt haben.
- Hier ist mit 48 Prozent der häufigste Kündigungsgrund, dass kein Bedarf mehr besteht.
- 44 Prozent geben außerdem an, dass die Mitgliedschaft zu teuer ist und 8 Prozent sind unzufrieden mit dem Pannenservice.
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Ob der Skandal um die manipulierten Zahlen bei der Wahl zum Gelben Engel nun wirklich ein Kündigungsgrund ist, muss jeder selbst entscheiden. Schließlich handelt es sich um einen Fehler der PR-Abteilung, der Pannenservice des ADAC arbeitet weiterhin wie gewohnt. Im Verhältnis zu der Anzahl von etwa 19 Millionen Mitglieder machen die geschätzte Zahl von etwa 42.500 Impuls-Kündigungen einen sehr kleinen Anteil von 0,2 Prozent aus.
Die Umfrage wurde mit Aboalarm-Nutzern per E-Mail durchgeführt. Der Fragebogen für die Kündiger vor Bekanntwerden des Skandals wurde am 27. Januar 2014 um Mitternacht versandt, der Fragebogen für die Kündiger nach Bekanntwerden des Skandals am 28. Januar 2014 um 6 Uhr. Der Fragebogen für die Kündiger vor Bekanntwerden des Skandals wurde an die Nutzer, die zuletzt (kurz vor dem Skandal) mit Aboalarm beim ADAC gekündigt haben, geschickt.
| ADAC-Kündiger nach Bekanntwerden des Skandals | ADAC-Kündiger vor Bekanntwerden des Skandals |
E-Mails versendet | 1957 | 1958 |
E-Mails geöffnet | 867 (44 %) | 509 (26 %) |
Antworten | 354 (18 %) | 155 (8 %) |
Die Rohdaten der Umfrage im Excel-Format.
Bild: Pixabay