Ein Bausparvertrag dient zwar zur Finanzierung einer Immobilie, kann jedoch auch zum Sparen verwendet werden. Ist ein solcher Bausparvertrag sinnvoll um Vermögen aufzubauen? Mehr dazu erfährst du hier.
Ein Bausparvertrag ist ein Sparvertrag, den du mit einer Bausparkasse abschließt. Die meisten Bausparverträge dienen dem Erwerb von Eigenkapital, damit in Zukunft eine Immobilie erworben werden kann. Du musst einen bestimmten Anteil der benötigten Summe ansparen, den Rest bekommst du dann als Kredit vorgestreckt. Der Bausparvertrag kann jedoch auch zum Vermögensaufbau genutzt werden.
Die Phasen des Bausparvertrages
Ein Bausparvertrag unterteilt sich in drei Phasen: Die Ansparphase, die Zuteilung und die Darlehensphase. In der Ansparphase musst du einen Teil der Bausparsumme ansparen – in der Regel sind dies 40 oder 50 Prozent der gesamten Summe. Wenn du beispielsweise eine Bausparsumme von 100.000 Euro vereinbart hast, musst du 40.000 bzw. 50.000 Euro ansparen. Dies geschieht in der Regel in monatlichen Raten – du hast jedoch die Möglichkeit, Sonderzahlungen zu leisten. Das Sparguthaben wird verzinst, allerdings fallen die Zinsen momentan sehr niedrig aus. Interessant ist jedoch, dass ein Bausparvertrag staatlich gefördert werden kann: So hast du beispielsweise die Möglichkeit, 154 Euro Riester-Förderung pro Jahr zu erhalten.
Wenn du die Mindestsumme angespart hast, schließt sich die Zuteilungsphase an. In dieser Zeit bekommst du die vollständige Summe – im obigen Beispiel 100.000 Euro – ausbezahlt. Den Teil den du angespart hast und den Rest als Kredit. Allerdings musst du unter Umständen ein wenig darauf warten, denn die Bausparkasse zahlt die Summe nur aus, wenn noch genug Sparer einzahlen.
Die letzte der drei Phasen ist die Darlehensphase. In dieser Zeit tilgst du den Kredit, den du von der Bausparkasse bekommen hast. In der Regel sind die Kreditraten bei einem Bausparvertrag höher als bei einem normalen Darlehen – dies hat den Vorteil, dass du schneller schuldenfrei bist.
Bausparvertrag und Vermögensaufbau
Du kannst dir einen Bausparvertrag direkt nach der Ansparphase auszahlen lassen und auf das Darlehen verzichten. Wenn du gute Konditionen bekommst, ist es bei dem aktuellen Zinsniveau jedoch empfehlenswert, weiterhin zu sparen, selbst wenn du die Mindestsumme schon erreicht hast. Du musst dir die Bausparsumme nämlich nicht unbedingt auszahlen lassen, wenn du das Geld nicht sofort benötigst. Maximal kannst du jedoch die vereinbarte Bausparsumme ansparen.
Bausparvertrag an Angehörige übertragen
Wenn du die Raten für den Bausparvertrag aktuell nicht aufbringen möchtest, kannst du ihn zwar kündigen, allerdings ist es besser, wenn du die Zahlung einfach pausierst. In der Zeit erhältst du dann zwar keine Förderung, allerdings verlierst du dann deine bisherige Förderung nicht und musst auch keine Gebühren bezahlen.
Übrigens: Ein Bausparvertrag muss mindestens sieben Jahre laufen, sonst verlierst du deine staatliche Förderung, wie beispielsweise die Wohnungsbauprämie. Wenn du ihn nicht mehr nutzen möchtest, ein Verwandter jedoch Interesse daran hat, kannst du den Bausparvertrag gegen eine geringe Gebühr auf ihn umschreiben lassen.
Wenn du dich noch weiter informieren möchtest, haben wir hier einen Vergleich von Bausparvertrag und Festgeld für dich: Sparen mit Festgeld oder mit Bausparvertrag?