Vodafone Service Friends: Kunden helfen Kunden

Mit Vodafone Service Friends sollen Kunden sich künftig gegenseitig bei technischen Problemen helfen. Weitere Infos dazu erhältst du hier.

Der Ansatz, dass Mobilfunkanbieter ihren Kunden ein Forum zu Verfügung stellen um sich untereinander auszutauschen, ist schon länger bekannt. Vodafone geht jetzt allerdings einen Schritt weiter: Auf gruenderszene.de wurde mitgeteilt, dass Vodafone in Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungsportal Mila ein Projekt gestartet habe, bei dem Kunden anderen Kunden ebenfalls bei einem Technikproblem helfen können.  Neu bei diesem Ansatz ist, dass der Kontakt zwischen Helfer und Hilfesuchendem persönlich stattfindet, allerdings kostet der Vodafone Service einen Stundenlohn und ist nicht mehr, wie bei den bisherigen Internetforen üblich, ehrenamtlich. Zum ersten Mal befinden sich dann nicht immer Mitarbeiter des Mobilfunkanbieters im Hintergrund, die sich bei Bedarf über die Plattform zu dem jeweiligen Problem direkt äußern können. Nach Aussage von Mila ist dieser Service außerdem für jeden nutzbar, nicht nur für Vodafone-Kunden.

Vodafone Service Friends: So funktioniert das Angebot

Wenn du Unterstützung bei einem technischen Problem brauchst, bietet dir die eigens von Mila eingerichtete Seite die Möglichkeit, einen Vodafone Service Friend zu finden und zu kontaktieren. Zu diesem Zweck wählst du einfach deine Postleitzahl und den Bereich, in dem du Unterstützung benötigst, aus: Mila zeigt dir anschließend die in Frage kommenden Helfer in deiner Umgebung an. Von diesen kannst du einen auswählen, mit dem du dann direkt Kontakt aufnehmen kannst um einen Termin zu vereinbaren. Mit der Zeit sollen die Bewertungen von anderen Nutzern dir einen Überblick darüber verschaffen, wie zufrieden sie mit dem jeweiligen Helfer waren.

Wenn du Interesse daran hast, dich als Vodafone Service Friend anzubieten, kannst du dich auf dieser Seite registrieren. Dabei gibst du neben deinen persönlichen Daten auch deinen gewünschten Stundenlohn an. Dieser kann völlig frei bestimmt werden, wodurch sich die verschiedenen Angebote preislich stark voneinander unterscheiden. Bei deiner Registrierung füllst du außerdem einen Fragebogen aus, der abklären soll, bei welchen Problemen du wirklich helfen kannst. Das soll dazu führen, dass sich kein Kunde an dich wendet, der technische Schwierigkeiten mit etwas hat, bei dem du ihm nicht helfen kannst. Um dein Können anderen direkt mitzuteilen, kannst du auch persönliche Infos, wie beispielsweise deinen Beruf oder technische Kenntnisse, angeben.

Das Projekt wird vorerst nur in Berlin getestet, im Rest Deutschlands ist es momentan nicht verfügbar. Auf Nachfrage gab Vodafone jedoch an, dass das Angebot bei Erfolg möglicherweise auch auf ganz Deutschland ausgeweitet wird.

Welche Nachteile bringt das Konzept mit sich?

Da das Können der Helfer nur anhand eines automatisch erstellten Fragebogens überprüft wird, ist die Gefahr höher, dass der Helfer dein Problem nicht lösen kann, als wenn du dich direkt an einen Techniker wendest. Mila verspricht zwar auf der Kontaktseite des jeweiligen Vodafone Service Friend eine 100% Geld-zurück-Garantie, allerdings steht im Endbenutzer-Lizenzvertrag, dass Mila keine Erstattungen leistet. Auf Nachfrage bei Mila erhielten wir die Antwort, dass du das Geld im Zweifelsfall zurückerstattet bekommst. Schade ist jedoch, dass allein durch die Homepage keine Klarheit darüber entsteht, ob die Ausgaben im Zweifelsfall von Mila erstattet werden oder nicht.

Helfer müssen die Steuer für den erhaltenen Stundenlohn außerdem selbst abführen. Mila hält sich hier deutlich zurück und übernimmt auch keinerlei Verantwortung für die Steuerzahlung – dies birgt aber das Risiko der Schwarzarbeit in sich.

Ein weiteres Problem sehen wir bei der Haftung im Schadensfall: Mila fordert zwar eine Haftpflichtversicherung von seinen Helfern, allerdings wird derzeit weder von Vodafone noch von Mila selbst überprüft, ob der Interessent auch tatsächlich über eine derartige Versicherung verfügt. Sollte dem Helfer also dein Gerät auf den Boden fallen, kann es dir momentan im schlimmsten Fall passieren, dass du auf dem entstandenen Schaden sitzen bleibst. Auf Nachfrage gab Mila jedoch an, bereits an diesem Problem zu arbeiten. Es bleibt also zu hoffen, dass es bald eine klar geregelte Lösung gibt.

Vodafone zieht sich mit diesem Angebot immer weiter aus der Zuständigkeit: Der Mobilfunkanbieter übernimmt laut stern.de keine Verantwortung für das Handeln der Vodafone Service Friends – Stattdessen arbeiten die Helfer auf eigene Rechnung. Ganz allein lässt Vodafone seine Service Friends jedoch nicht: Diese können laut Vodafone Kundenforum während eines Einsatzes bei Bedarf bei Vodafone anrufen und sich dort mit dem Kundenkennwort des Hilfesuchenden autorisieren. Du kannst dein Kennwort zwar auch selbst durchgeben und das Telefon erst danach weiterreichen, allerdings birgt auch das Risiken, wenn der Helfer deine Daten nicht vertraulich behandelt.

Vodafone Service Friends: Fazit

Der Gedanke, Kunden die Möglichkeit zu bieten, sich gegenseitig zu helfen, erscheint zunächst gut. Häufig ist das für dich, wenn du Hilfe benötigst, nämlich günstiger, als wenn du einen Techniker damit beauftragst. Bevor das Konzept der Vodafone Service Friends jedoch Zukunft hat, sollten erst sämtliche Fallstricke eindeutig geklärt werden.

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