Kunden müssen wegen geplatzter Technikertermine durchschnittlich 5 Wochen auf einen DSL-Anschluss warten. Wir sagen dir, was deine Rechte sind.
Die Stiftung Warentest hat einen Test durchgeführt, in dem 30 Haushalte bei verschiedenen DSL-, Kabel- und LTE-Anbietern Kunde werden wollten. Es sollte festgestellt werden, wie lang es dauert, bis der neue DSL-Anschluss eingerichtet wird und ob die Einrichtung reibungslos verläuft.
DSL-Anschluss: 5 Wochen Wartezeit
Bei diesem Versuch trat eine durchschnittliche Wartezeit von 5 Wochen auf, bis der DSL-Anschluss eingerichtet war. In manchen Fällen dauerte es sogar mehr als 10 Wochen. Schuld daran seien vor allem Techniker: Diese hätten vereinbarte Termine nicht eingehalten.
Bei DSL-Anschlüssen ist der entscheidende Punkt nämlich die sogenannte letzte Meile: Das ist der letzte Abschnitt der Leitung, die zum Hausanschluss führt. Hier sind auch andere DSL-Anbieter, wie Vodafone und O2, auf Telekom-Techniker angewiesen – und diese hatten sich als unzuverlässig dargestellt. Doch dieses Problem hatten nicht nur Kunden, die einen DSL-Anschluss bei einem anderen Anbieter wollten, sondern auch Telekom-Kunden: Auch hier fanden vier von sieben vereinbarten Terminen nicht statt.
Kabelanschlüsse oft schneller eingerichtet
Oftmals ist es sinnvoll, auf eine andere Technologie zu setzen: Kabelbetreiber, wie Kabel Deutschland, sind nicht von der Telekom abhängig. Bei diesen wurde der Internetanschluss auch deutlich schneller bereitgestellt: Meist dauerte es nicht mal zwei Wochen. Noch schneller sind nur kabellose LTE-Anschlüsse von Vodafone: Diese wurden innerhalb weniger Tage zur Verfügung gestellt. Allerdings seien diese nicht überall verfügbar und hätten eine schlechtere Sprachqualität als das Festnetz, so die Stiftung Warentest.
Probleme beim Wechsel des DSL-Anbieters
Zwischen Juli 2013 und Juni 2014 gab es über 25.000 Beschwerden, weil der Anbieterwechsel nicht reibungslos verlaufen ist. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von 66%. Die steigende Zahl zeigt deutlich, dass die Ergebnisse der Stiftung Warentest keine Einzelfälle widerspiegeln.
Du musst dir keine Gedanken machen, dass du im Falle einer Kündigung komplett ohne Internet dastehst: § 46 TKG (Telekommunikationsgesetz) besagt nämlich, dass dein alter Anbieter dir so lange Internet zur Verfügung stellen muss, bis alle Voraussetzungen für einen Anbieterwechsel vorliegen. Wenn der Wechsel nicht reibungslos abläuft und die Internetverbindung für länger als einen Tag unterbrochen würde, ist der alte Anbieter ebenfalls verpflichtet, dir seinen DSL-Anschluss weiterhin zur Verfügung zu stellen. In unserem Blogartikel „Internetanbieter wechseln: Bußgelder bei langer Wartezeit (Update)“ erfährst du, was du bei Problemen beim Anbieterwechseln tun kannst.
DSL-Anschluss: Fristlose Kündigung
Einen klaren Vorteil hast du, wenn du weißt, ob in deinem Haushalt bereits ein DSL-Anschluss geschalten wurde: Dann benötigst du nämlich oft keinen Techniker mehr. Und das kann dir viel Zeit ersparen.
Wenn zwei Technikertermine platzen, bist du nicht verpflichtet, einen dritten zu vereinbaren: Falls der erste Termin gescheitert ist, ruf einfach bei deinem Anbieter an und verlange nach einem zweiten. Sollte auch dieser nicht stattfinden, kannst du deinen Vertrag fristlos kündigen und dich nach einem neuen Anbieter umsehen.
Wir raten dir außerdem, dich rechtzeitig um deinen DSL-Anschluss zu kümmern. Im Falle eines Wechsels zu einem anderen Anbieter ist es entscheidend, dass du alle Fristen einhältst damit § 46 TKG greift.
Wir möchten darauf hinweisen, dass es sich bei unseren Angaben um redaktionelle Inhalte zum Zwecke der Information handelt, die keine im Einzelfall geltenden Vertragskonditionen oder ähnliches darstellen. Hierfür solltest du die vereinbarten Vertragskonditionen und den genauen Vertragstext deines Anbieters einsehen, da wir diese Details nicht tagesaktuell prüfen können.