Wer ElitePartner online kündigen will, der wird an das Kundencenter verwiesen. Dieses muss man jedoch erst mal finden.
Ich gebe zu, ich habe mich bei ElitePartner angemeldet. Aber nur für dich, denn ich wollte herausfinden, wie man ElitePartner online kündigen kann. Eines sei im Vorhinein gesagt, eigentlich ist es ganz einfach – trotzdem habe ich über eine halbe Stunde gebraucht, um die Funktion zu finden. Der Grund: Das Kundencenter, über das man die Online-Kündigung bei ElitePartner durchführen kann, ist gut versteckt.
Für dich habe ich aber keine Kosten und Mühen gescheut, doch nun alles von Anfang an.
ElitePartner: Anmeldung & Bestimmungen zum Widerruf
Die Anmeldung geht eigentlich ganz schnell und als Twen bekomme ich sogar 50% Preisvorteil!

Der Persönlichkeitstest, der zur Anmeldung gehört, kostet jedoch Zeit – und Geld. Denn selbst bei einem Widerruf muss man diesen bezahlen. Genauso wie die Tipps zum Online-Dating.
Das sagt ein kleiner Hinweis bei der Anmeldung. Stimmt man dem nicht zu, kann man sich nicht anmelden. Das bedeutet: Auch wenn du deine Mitgliedschaft gleich widerrufst, bezahlst du mindestens 74 Euro. 59 Euro für einen unglaublich interessanten und aufschlussreichen Persönlichkeitstest und 15 Euro für noch interessantere und aufschlussreichere Tipps zum Onlinedating!

ElitePartner online kündigen: Die Suche beginnt
Also gut, angemeldet bin ich nun und habe gefühlte 10 E-Mails bekommen (in Wahrheit waren es 5). Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste – die E-Mails hätte ich mal besser gut durchlesen sollen. Aber dazu später mehr. Nun also ab auf die Suche nach der in den ElitePartner-AGB beschriebenen Möglichkeit zur Online-Kündigung im Kundencenter. Genau genommen steht dort: „Der Nutzer ist außerdem berechtigt, online über das Kundencenter zu kündigen.“
Ich habe wirklich überall gesucht: Unter dem Punkt „Meine Daten“ finde ich bei „Profil“ immerhin die Möglichkeit, mein Profil zu deaktivieren. Doch der nette Hinweis sagt mir, die Kündigung der Premium-Mitgliedschaft ersetzt diese Deaktivierung nicht.

Ok, also weiter zu „Meine Mitgliedschaft“ doch hier finden sich nur die Laufzeit und der Zahlungsplan. Ein Hinweis zum Thema Mitgliedschaft beenden – leider Fehlanzeige!

Ok, dann versuche ich es also im Hilfe- bzw. Kontaktbereich. Doch auch hier keine Möglichkeit, ElitePartner online zu kündigen. Aber hey, ich kann mal wieder mein Profil löschen – aber Vorsicht, das ersetzt nicht die Kündigung!

Inzwischen habe ich eine Kollegin hinzugezogen (vielleicht bin ich ja blind) und gleichzeitig Google befragt. Doch auch auf Google nichts zum Thema ElitePartner online kündigen und die Kollegin ist offenbar genauso blind wie ich.
Die Antwort liegt in den E-Mails
Zugegeben, ich bin kurz davor, aufzugeben. Denke mir: „Naja, vielleicht muss die Option zum Kündigen erst freigeschalten werden. Nicht logisch, aber wer weiß?“
Also, das Thema ElitePartner online kündigen erst mal beiseite gelegt und geschaut, was es an neuen E-Mails so gibt. Eher zufällig entdecke ich dann eine E-Mail von Katharina Allendorf mit dem Betreff „Herzlich Willkommen im ElitePartner-Kundencenter“ – auf einmal klingelt es bei mir! Das Kundencenter, ist das nicht das, wovon ElitePartner in den AGB dauernd spricht „online über das Kundencenter zu kündigen“?
Langsam dämmert es mir, das ElitePartner Kundencenter und ElitePartner-Website – das sind zwei Dinge! Denn in der E-Mail heißt es, ich könne ein Passwort für das Kundencenter festlegen! Und tatsächlich, mit dieser Erkenntnis geht die Kündigung dann auch relativ einfach.

ElitePartner online kündigen im Kundencenter
Ganz euphorisch öffne ich also das lang gesuchte ElitePartner Kundencenter und klicke dort auf „Meine Mitgliedschaft“. Und siehe da, da steht es: „Premium-Mitgliedschaft beenden“ – ich klicke darauf.

Natürlich möchte ElitePartner auch noch von mir wissen, warum ich kündige. Da „Ich recherchiere für den aboalarm Blog, damit andere nicht so lange suchen müssen wie ich“ nicht zur Auswahl steht, entscheide ich mich dazu, keinen Grund anzugeben.

Zur Sicherheit braucht ElitePartner natürlich noch einige Daten von mir. Klar, ich bin ja auch über einen Link aus einer an mich versendete E-Mail in das Kundencenter gekommen, zu dem ich mich auch angemeldet habe. Da ist eine Sicherheitsabfrage durchaus nochmal notwendig!

Also noch schnell Chiffre, Nachname, Vorname, Straße, Wohnort, Postleitzahl und Geburtsdatum angegeben und fertig! Doch Moment, zwei blaue Buttons? Welcher ist denn nun der Richtige? Muss ich mich nochmal einloggen, um zu kündigen oder wie erklärt sich sonst der „Login“-Button?
In meiner Zeit bei aboalarm habe ich natürlich schon öfters so etwas gesehen und bin gewarnt – die wollen dich reinlegen, Simone! Daher kurz überlegt und auf „Weiter“ geklickt. Und siehe da, es war der richtige Button! Meine Kündigung ist bestätigt.

Zur Bestätigung bekomme ich auch noch einmal eine E-Mail und in nicht mal einer dreiviertel Stunde habe ich meine in 10 Minuten geschlossene Mitgliedschaft gekündigt.
Mein Fazit zur ElitePartner Online-Kündigung
Also ich fasse zusammen: Heute Morgen um 9 Uhr habe ich mich innerhalb von etwa 10 Minuten bei ElitePartner angemeldet und eine kostenpflichtige Mitgliedschaft abgeschlossen – das Zeitaufwendigste war hierbei der Persönlichkeitstest. Um 10:17 Uhr hatte ich meine Kündigungsbestätigung im E-Mail-Postfach. Und ich schwöre, ich habe vorher nicht dem Arzt, dem Senior Consultant oder den anderen Partneranfragen geantwortet.
Zugegeben, als ich dann erstmal wusste, wo das Kundencenter ist, ging die Online-Kündigung von Elitepartner recht schnell – auch wenn ich die Eingabe der vielen Daten für etwas übertrieben halte.
Insgesamt hätte ich mir irgendwo auf der ElitePartner-Website einen Hinweis gewünscht so nach dem Motto: „Hey, falls du deine Premium-Mitgliedschaft kündigen willst, dann suche hier nicht weiter. Wir haben ein eigenes Kundencenter dafür, dieses erreichst du über den folgenden Link: www.hierzumkundencenter.de.“ DAS wäre doch mal kundenfreundlich. Aber vielleicht ist das Ganze ja in Wirklichkeit ein Intelligenztest für die Akademiker? Dann solltet ihr den aber vorher machen lassen, liebe ElitePartner, und nicht, wenn jemand euch verlassen will. Denn die Schlauen durchschauen was ihr vorhabt und die, die es nicht durchschauen, die bleiben bei euch.
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Update (22.04.16): In der Zwischenzeit konnten wir einige erfreuliche Urteile für zwei unserer Nutzer gegen ElitePartner erreichen. Mehr dazu kannst du im Blogbeitrag Erfolge für aboalarm-Nutzer vor Gericht gegen ElitePartner. Hier gab es unter anderem einen Beschluss zum Wertersatz. Das AG Hamburg erklärte die in den AGB festgehaltenen Regelungen zum Wertersatz für unwirksam. Mit genau diesem Urteil in der Hand, wandte sich also Beatriz Loos von der Kanzlei Loos mit meinem Fall an ElitePartner. Denn auch ich musste ja nach dem Widerruf den Wertersatz bezahlen. Nachdem einige Zeit ins Land ging bekamen wir von ElitePartner dann folgende Antwort: „Aus Kulanz und insoweit ohne Anerkennung einer Rechtspflicht sowie ohne Präjudiz für die Sach- und Rechtslage treffen wir hier heute im Sinne einer abschließenden Klärung des Sachverhalts folgende Maßnahme:
1. Wir zahlen den von uns eingezogenen Betrag von 74,00 Euro über die Kreditkarte an Ihre Mandantin.
2. Ihre Kostennote weisen wir dem Grund und der Höhe nach weiterhin zurück.
3. Das Profil Ihrer Mandantin wird mit sofortiger Wirkung von unserer Plattform entfernt.“
Alles klar, mein Geld habe ich also wieder aber bei ElitePartner bleibt man weiterhin stur und lässt sich auch von Gerichtsurteilen nicht zu einer Besserung im Sinne der Verbraucherfreundlichkeit bewegen. Schade! Aber wir werden für unsere Nutzer weiterhin kämpfen.
Wir möchten darauf hinweisen, dass es sich bei unseren Artikeln lediglich um redaktionelle Inhalte zum Zwecke der Information handelt, die keinerlei Rechtsberatung oder ähnliches darstellen.