Scammer, Spammer und Co.: Unterschiedliche Arten von Fakeprofilen

Scammer, Spammer und andere so heißen sie die unterschiedlichen Arten von Fakeproflen. Erfahre, was die Begriffe unterscheidet und wie du sie erkennst.

Grundsätzlich kann man Fakeprofile in zwei Arten unterteilen, einmal sind es die Fakeprofile, die Dritte auf Online-Datingportalen anlegen und einmal sind es solche, die von den Betreibern selbst angelegt werden.

Widmen wir uns zunächst den Fakeprofilen von Dritten.

Scammer, Spamer und die schwäbische Transe: Fakeprofile Dritter

Typ 1: Die Scammer

Ein Scammer setzt meist auf die Sehnsucht des Gegenübers nach Liebe, Aufmerksamkeit und netten Worten. Oftmals werden schon nach den ersten Nachrichten Liebesbekundungen ausgetauscht. Schnell wird auch von Heirat gesprochen. Noch mehr dazu gibt es im Wikipedia-Artikel zum Thema Scammer.

Da Scammer oftmals im Ausland sitzen, kommunizieren sie häufig auf englisch. Polizei-Beratung.de schreibt, dass Insider davon ausgehen, dass 95% aller englisch sprechenden Kontakte auf deutschen Dating-Seiten Romance- oder Love-Scammer sind.

Jedoch gibt es wohl auch viele Scammer, die sehr gut deutsch sprechen.

Woran du Fakeprofile erkennst, kannst du in unserem Artikel – Fakeprofile erkennen: 5 Tipps nachlesen.

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 Scammer setzen alles daran, ihr Gegenüber möglichst schnell emotional zu binden. Denn so fällt ihnen ihr eigentliches Ziel leichter – denn das was Scammer wirklich wollen, ist dein Geld oder deine Daten. Nach recht kurzer Zeit fangen Scammer dann also an, um Geld zu bitten. Sei es für ein Visum, für die Reise nach Deutschland, eine erkranktes Familienmitglied oder ein gemeinsames Konto. Vorsicht, oft wird für die angebliche Eröffnung eines gemeinsamen Kontos nach der Kopie deines Ausweises gefragt! Diese Daten werden dann laut Polizei-Beratung.de für gefälschte Pässe verwendet. Auch eine Masche von Scammern: Sie wollen ein Päckchen verschicken und brauchen dafür deine persönlichen Daten.

Solltest du den Verdacht haben, an einen Scammer geraten zu sein überweise niemals Geld, sichere alle Chatverläufe und Beweise, die du hast und wende dich an die Polizei.

Wie die Scammer arbeiten zeigen diese Videos:

Typ 2: Die Spammer

Spammer versuchen in der Regel, ihre Chatpartner auf andere, kostenpflichtige Seiten zu locken oder ihn dazu zu bringen, eine kostenpflichtige Hotline anzurufen. Diese Spamer werden oft von den anderen Portalen bezahlt, um dort Umsätze zu generieren. Eine andere Bezeichnung für Spamer ist IKM-Schreiber – also Internet-Kontakt-Markt Schreiber. Wie Wikipedia schreibt, werden diese beauftragt, bei seriösen Datingportalen nach potentiellen Mitgliedern für das eigene, nicht so seriöse, Datingportal zu suchen.

Der Nutzer wird also bei Partnerbörse A angeschrieben aber schon schnell wird ihm gesagt, dass die attraktive Dame auf Portal B viel aktiver sei und er doch dort mit ihr in Kontakt treten solle. Will der abgeworbene Nutzer dann seiner vermeintlichen Bekanntschaft auf Portal B eine Nachricht schreiben, funktioniert das selbstverständlich nur mit dem Abschluss einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft.

Typ 3: Die schwäbische Transe

Die zumindest finanziell wohl ungefährlichste Art von Fakeprofilen ist das, was uns ein Brancheninsider als „schwäbische Transe“ beschreibt. Da bei Datingportalen meist nur Männer eine Gebühr bezahlen müssen wohingegen Frauen umsonst Mitglied werden können, geben sich Männer als Frauen aus, um Geld zu sparen.

Neben den Fakeprofilen von Dritten gibt es jedoch auch solche, die von den Betreibern selbst angelegt werden.

Bots: Fakeprofile des Anbieters selbst

Die meisten Online-Datingportale haben ein sehr ähnliches Geschäftsmodell: Die Anmeldung ist zunächst gratis, doch um das Portal in vollem Umfang nutzen zu können, muss ein Premium-Paket bzw. ein Abo abgeschlossen werden. Meist braucht der flirtwillige Nutzer dies schon, um Nachrichten zu schreiben oder auf Nachrichten zu antworten.

Um den Nutzern deutlich zu machen, wie wichtig solche ein Abo für sie ist, kommen bei manchen Portalen (wie zuletzt Ashley Madison) sogenannte Bots oder Animateure ins Spiel. Diese Profile, die mit ansprechenden Fotos ausgestattet sind, schreiben Locknachrichten und bekunden Interesse an dem neuen Mitglied. Um diese Nachricht beantworten zu können, schließt der Nutzer ein Abo ab und wird so zum zahlenden Kunden. Dass ein Ausstieg aus so einem Abo oftmals nicht ganz leicht ist, haben wir bereits in mehreren Artikeln dargestellt:
Online-Dating – der Trick mit dem Probe-Abo
Kostenfalle Online-Dating: Vorsicht ist gefragt
Der aboalarm Singlebörsen-Vergleich: Kosten, Fristen, Seriosität
Dateformore, Parwise und Co.: Warum wir die Kündigungsklauseln für ungültig halten

Oft wird die Verwendung von sogenannten Animateuren oder Bots in den AGB ganz deutlich angesprochen. Wie eine solche Klausel aussieht und welche Portale sie haben, kannst du in unserem Artikel: Datingportale, die nachweislich Fakeprofil nutzen nachlesen.