Abofalle Gratis-Routenplaner: Vorsicht bei der Registrierung!

Es ist Vorsicht geboten bei der Registrierung auf einer kostenlosen Seite, die den Service einer Routenplanung anbietet. Denn oftmals ist es nach der Registrierung zu spät und die Abofalle Gratis-Routenplaner ist zugeschnappt. Das E-Mail-Postfach platzt vor Rechnungen und Mahnungen und der arglose Nutzer weiß nicht, wie ihm geschieht.

Ist es dir genauso ergangen, findest du hier Hilfe!

Abofalle Gratis-Routenplaner: So gehen die Websites vor

Abofalle Gratis-Routenplaner
© Petair – Fotolia.com

Wer schnell mal eine Route braucht und dafür kein Geld hinblättern will, wird auf der Suche nach einem Gratis-Routenplaner im Internet nicht enttäuscht. Die angeblich kostenlosen Routenplaner tummeln sich im Netz, teilweise sogar in den Google-Topbewertungen zusammen mit etablierten Routenserviceanbietern wie Google und ADAC. routenplaner24.info beispielsweise wird bei der Suche nach «Gratis-Routenplaner» an vierter Stelle angezeigt, und steht damit noch über seriösen Routendiensten.

Websites wie routenprofi.net, maps-routenplaner.online, routenplaner-maps.com, routenplaner-24.info, maps-navi.info und viele andere gehen meist nach einer ähnlichen Masche vor. Oft wird nur die Funktion einer Routenberechnung angeboten oder aber zusätzlich noch ein Gewinnspiel angepriesen.

Abofalle Gratis-Routenplaner
© Jürgen Fälchle – Fotolia.com

Einzige Voraussetzung für die Nutzung von Routenplaner und Gewinnspiel ist die Registrierung auf der Website per E-Mail-Adresse, und das lässt heutzutage niemanden mehr aufhorchen.

Doch nach der Registrierung kommt die böse Überraschung: Meist mit der Bestätigungsmail, oder aber erst nach der Nutzung, kommt eine Rechnung über die Zahlung von mehreren hundert Euro für ein mit der Registrierung abgeschlossenes Abonnement über 24 Monate.

Die Information über das Abonnement finden sich oftmals nur im Kleingedruckten auf der Website oder sogar nur in den AGB. Registriere dich auf keiner Website, auf der du dich nicht mit sämtlichen Klauseln vertraut gemacht hast!

Berichte aus der Abofalle Gratis-Routenplaner

Wie oben beschrieben geschah es bereits in mehreren Fällen.

Rainer H. beispielsweise ließ sich von der Website maps-routenplaner.net der Media Work GmbH eine Route berechnen. Außer der Bestätigungsmail erhielt er eine Rechnung über 500 Euro. Sofort leitete er die Kündigung ein, welche aber vom Unternehmen ignoriert wurde. Täglich flatterten weitere Zahlungserinnerungen ins Postfach.

Klaus M. erging es ähnlich. Nach der Registrierung bei maps24.info, schickte ihm die Service 24 GmbH eine Zahlungsaufforderung, ebenfalls über 500 Euro, die er im Voraus innerhalb von sieben Tagen per Paysafecard begleichen sollte.
Zahle er nicht, erwarte ihn ein Schufa-Eintrag oder aber gleich Kontopfändung und gerichtliches Mahnverfahren.

Im Falle einiger dubioser Routenplaner-Websites wurde ermittelt, dass sowohl Anschrift, als auch der Name der hinter den Websites stehenden Unternehmen frei erfunden ist.

Eine Website, auf der man Verbraucherfälle melden kann, berichtet außerdem von der Website routenplaner-maps.com der Web2Go Solution GmbH. Auch dort sei – erst nach Registrierung – die Berechnung einer Route und die Teilnahme an einem kostenlosen Gewinnspiel möglich.

Abofalle Gratis-Routenplaner
© stadtratte – Fotolia.com

Im Anschluss an diese erhält der Nutzer eine Rechnung über die typischen 500 Euro, die er teilweise in Form von Gutscheinen begleichen soll.

Die anonymisierte Vorgehensweise der Zahlung per Gutschein wurde auch der Verbraucherzentrale Niedersachsen gemeldet.
In den besagten Fällen handelte es sich um die «Gratis-Routenplaner» routenplaner-maps.online und maps-routenplaner.online. Hier wurden sogar 750 Euro verlangt, gezahlt per Amazongutschein.
Bei nicht erbrachter Zahlung werde ein bereits erwirkter gerichtlicher Vollstreckungstitel in Kraft gesetzt.

Wie kommen die dubiosen Unternehmen durch?

Der Fall der Abofalle Gratis-Routenplaner zeigt, dass mit der Platzierung in den Topbewertungen von Google, nicht gleich ein seriöses Geschäftsgebaren einhergeht. Diese Bewertungen, beziehungswiese Positionierungen, können nämlich schlicht und einfach gekauft werden und sind somit kein «Attest» für sicheres Agieren auf der Website!

Natürlich sind die Androhung so drastischer Mittel wie einer Kontopfändung oder eines gerichtlichen Mahnverfahrens für den arglosen Verbraucher erstmal ein Schock, ganz zu schweigen von der Höhe eines Betrages von bis zu 750 Euro.

Abofalle Gratis-Routenplaner
© ra2 studio – Fotolia.com

Diesen Überraschungsmoment nutzen dubiose Unternehmen – auch in anderen Bereichen – aus. Die erste Panik oder spätestens die regelmäßigen, oft täglichen, Drohmails im Postfach verleiten zur Zahlung des Betrages, entweder, um weitere Konsequenzen zu vermeiden oder einfach um – wie im Falle von Rainer H. – einfach endlich seine Ruhe zu haben und das Postfach wieder normal nutzen zu können.

Abofalle Gratis-Routenplaner: Rat und Tat für den Verbraucher

Erst einmal gilt: Bist du in die Abofalle Gratis-Routenplaner getappt, ist oftmals nicht einmal ein rechtlich wirksamer kostenpflichtiger Vertrag zustande gekommen!

Abofalle Gratis-Routenplaner
© contrastwerkstatt – Fotolia.com

Meist ist nirgends ein Button mit einer Aufschrift wie «kostenpflichtig registrieren» oder ähnlichen Warnungen vor den Konsequenzen der Registrierung vorhanden und so kein rechtskonformer Kaufvertrag zustande gekommen.
In den meisten hier behandelten Fällen war auch keine oder nur eine unzulängliche Aufklärung über den Abschluss des Abonnements vorhanden, was wiederum zu einem nicht wirksamen Kaufvertrag führt.

Die oftmals fiktiven Unternehmen haben daher keinerlei Handhabe über dich. Kathrin Körber von der Verbraucherzentrale Niedersachsen weist zusätzlich daraufhin, dass die besagten Firmen ausschließlich die E-Mail-Adresse des Verbrauchers haben und zur Wahrung ihrer Websites nicht aus ihrer Deckung kommen und kein gerichtliches Mahnverfahren einleiten werden.

Du kannst den Vertrag demnach einfach per Mail widerrufen, beziehungsweise kündigen, und musst die geforderte Zahlung nicht erbringen.

Fühlst du dich von den regelmäßigen Drohmails sehr belästigt und läufst vielleicht sogar Gefahr, unter dem psychischen Druck einzuknicken und zu zahlen, kannst du die empfangenen Mails, sowie deine Beendigungserklärung einfach abspeichern und dir ein neues E-Mail-Postfach zulegen. So verlaufen die unseriösen Forderungen der angeblichen Gratis-Routenplaner im Sand.

Die Expertin Martina Totz von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt trotzdem, dass im Einzelfall rechtlich überprüft werden muss, ob ein rechtlich wirksamer Kaufvertrag zustande gekommen ist.

Möchtest du dich absichern, bevor du handelst, bietet dir die Verbraucherzentrale Niedersachsen extra Kontaktwege für ebendiese Fälle – sowohl telefonisch, als auch per E-Mail und persönlich bei Beratungsstellen.

Hast du Fragen zu Kündigung oder Widerruf deines Routenplaners, melde dich gerne bei unserem erfahrenen Kundensupport!

Du möchtest mehr zum Thema Abofalle erfahren? Dann wirf einen Blick in unsere Artikel:

Vorsicht Abo – Wolfgang Lenk Buch und Zeitschriftenverlag kündigen 

Abofalle bei Reiseversicherung: BD24 Versicherung 

Mocopay kündigen: Wer ist mein Vertragspartner? 

 

Wir möchten darauf hinweisen, dass es sich bei unseren Artikeln lediglich um redaktionelle Inhalte zum Zwecke der Information handelt, die keinerlei Rechtsberatung oder ähnliches darstellen.