Abofalle StayFriends: Achtung Goldmitgliedschaft!

Seit Jahren sammeln sich die Beschwerden im Netz, die die Abofalle StayFriends anprangern. Der Online-Dienst soll es einfach machen, sich mit aus den Augen verlorenen Mitschülern und Kommilitonen wieder zu verbinden. Vor allem für Menschen, deren Ausbildungszeit eine ganze Weile zurückliegt, oder für solche, die mehrere Umzüge hinter sich gebracht haben, ist das ein guter Gedanke.

Doch an der Umsetzung scheint es, zumindest in Sachen Verbraucherschutz, zu hapern.

Abofalle StayFriends: Das Geschäftsmodell

Nach eigenen Angaben ist StayFriends.de mit 30 Millionen Mitgliedern in Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweden und der Schweiz der ««Hidden Champion» der Online-Dienste».

Der Grundgedanke des Unternehmens ist, alte Freunde aus Schule, Universität oder anderen Bildungseinrichtungen wiederzufinden und weiterführend Kontakt zu halten.

Dafür bietet StayFriends.de eine Online-Datenbank, in der Klassenfotos und Kontaktdaten gesammelt sind, Kontakte geschlossen und Klassentreffen geplant werden können.

Stößt man auf die Website, kann man zu allererst, nach Bundesland und Art der Schule kategorisiert, sein jeweiliges Bildungsinstitut auswählen.

Auf der folgenden Seite werden oben auf der Website ein kleines Profil der Schule mit Bild und unten eine Bewertungstafel angezeigt.

Auf der rechten Seite befinden sich unkenntlich gemachte Klassenfotos mit Jahreszahlen, ein Diagramm über die Geburtsjahre der registrierten Ehemaligen und eine kleine Statistik über die vorhandenen Daten der für die jeweilige Schule bereits registrierten Mitglieder.

Links ist eine Registrierungsmaske einbettet, in der der Nutzer persönliche Daten wie Name und Geburtsname, Geburtstag, Eintritts- und Abgangsjahr und E-Mail-Adresse eintragen kann, die dann kostenlos der Schule hinzugefügt werden.
Man kann sich außerdem über Facebook anmelden.

Anschließend kann die Suche nach anderen Ehemaligen losgehen.

Jeder kann kostenlos seine Daten zur jeweiligen Schule hinzufügen und andere Ehemalige suchen. Um alte Freunde zu kontaktieren ist jedoch eine kostenpflichtige Goldmitgliedschaft nötig.

Möchte man wiedergefundene Mitschüler oder Kommilitonen jedoch kontaktieren oder Bilder und bestimmte andere Bereiche einsehen, muss man eine kostenpflichtige Mitgliedschaft abschließen. Auch für das Lesen von erhaltenen Nachrichten benötigt man eine solche Goldmitgliedschaft. Diese kann Nutzern zufolge zwischen 12 und 30 Euro kosten.

Wie kommt es zur Abofalle StayFriends?

Früher wurde die Goldmitgliedschaft für eine bestimmte Laufzeit, meistens ein Jahr, abgeschlossen. Es wurde ein Balken angezeigt, der den Verbraucher über seine noch ausstehende Mitgliedschaftslaufzeit informierte. Mit dem Ablauf des Balkens war die kostenpflichtige Mitgliedschaft beendet.

Abofalle StayFriends
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Doch dieses Geschäftsgebaren scheint verändert worden zu sein, ohne – zumindest Bestandsmitglieder – ausreichend darüber zu informieren.

Schließt ein Nutzer heute eine Goldmitgliedschaft ab, muss über ein Häkchen in den Einstellungen geregelt werden, ob eine automatische Verlängerung der kostenpflichtigen Mitgliedschaft erwünscht ist.

 

Um zu verhindern, dass deine Goldmitgliedschaft automatisch verlängert wird, musst diese Funktion unter «Meine Goldmitgliedschaft» im Bereich «Kontoauszug» ausschalten!

Bedingungsänderung ohne Vorwarnung?

Wir sind auf die Abofalle StayFriends aufmerksam geworden, nachdem über unseren Kundensupport der Aufruf des Ehemanns einer Nutzerin eingegangen ist.

Dieser berichtete, dass seine Frau eine kostenlose Mitgliedschaft bei StayFriends.de eingehen wollte, durch ein automatisch gesetztes Häkchen jedoch eine Goldmitgliedschaft abschloss.

Weitere Recherchen zeigten, dass Unmengen von Benutzern Probleme mit der Abofalle StayFriends schildern, und das auch nach dem Abschluss einer Goldmitgliedschaft.

So war den Aussagen zahlreicher Nutzer nach die Goldmitgliedschaft so geregelt, dass eine Laufzeit von einem Jahr festgelegt wurde. Nach Ablauf dieser Dauer lief der Vertrag automatisch aus und es kamen keine weiteren Kosten mehr auf den Nutzer zu.

Abofalle StayFriends
© Antonioguillem – Fotolia.com

Doch eine ganze Welle an Verbrauchern war schockiert, als plötzlich Folgekosten angemeldet wurden.

Eine Nutzerin berichtet, dass sie bereits ein Jahr lang die kostenpflichtigen Dienste von StayFriends.de genutzt hatte, welche dann auch automatisch ausgelaufen sind, und sie beim zweiten Jahr davon ausging, dass dies wieder der Fall sei. Sie fiel aus allen Wolken, als plötzlich per E-Mail Zahlungsaufforderungen über 24 Euro und Inkassodrohungen eingingen, da bei ihr die automatische Vertragsverlängerung niemals angemeldet wurde.

Dies bestätigt die Aussage einer weiteren Nutzerin, die ebenfalls eine Inkassomahnung über die doppelte Summe erhielt. Auf ihren sofortigen Widerruf hin, ging bei ihr plötzlich ein Brief mit einer «letzten Warnung» ein – sie hatte zuvor jedoch niemals eine erste oder weitere Mahnungen erhalten.

Ein weiterer Nutzer hat direkt per Post die Mahnung eines Inkassounternehmens erhalten, ohne jedoch jemals eine Zahlungserinnerung erhalten zu haben.

Andere Nutzer berichten davon, dass erst als Reaktion auf die Kündigung als Antwort eine überhöhte Rechnung desselben Inkassounternehmens bei ihnen einging.

Die Abofalle StayFriends beenden und widerrufen

Möchtest du der Abofalle StayFriends entkommen und deine Mitgliedschaft widerrufen, kannst du innerhalb von 14 Tagen von deinem Widerrufsrecht Gebrauch machen. Nutze dazu unser extra auf Stayfriends.de angepasstes Widerrufsformular.

Den Widerruf kannst du anschließend entweder direkt über aboalarm oder per Mail, Post oder Fax selbst an folgende Kontaktdaten zu senden.

 

 

Um deine Goldmitgliedschaft zu beenden nutze die jeweilige Funktion im Bereich «Kontoauszug» unter «Meine Goldmitgliedschaft» und achte darauf, dass auch wirklich «Automatische Verlängerung ausgeschaltet» protokolliert wird.

Du kannst außerdem über aboalarm kündigen. Klicke dafür auf den oben stehenden Button und

Vergewissere dich unbedingt, auf welchem Status deine Mitgliedschaft steht. Einem Screenshot (dem zweiten Antwortenden von oben) zufolge, wird im Bereich „Kontoauszug“ eine Art Protokoll angezeigt, aus dem du entnehmen kannst, ob du die automatische Verlängerung ein- oder ausgeschaltet hast.

Unser Fazit zur Abofalle StayFriends

Es ist vor allem wichtig, ob wirklich keine Information an die Nutzer versendet wurde.

In den StayFriends-AGB wird darauf hingewiesen, dass der Kunde eine E-Mail erhält, in der alle Details zur Goldmitgliedschaft zusammengefasst sind.

Wir raten daher, unbedingt noch einmal in dieser nachzulesen und auch dein restliches Postfach zu durchsuchen, um sicherzustellen, dass wirklich kein Hinweis auf die Änderung der Regelungen für die Goldmitgliedschaft versendet wurde.

Wurden die zahlreichen Nutzer, die zur Zeit der Änderung bereits eine laufende Goldmitgliedschaft nutzten, nicht von der Änderung der Bedingungen für die Goldmitgliedschaft in Kenntnis gesetzt, jedoch trotzdem mit der neuen Regelung bedacht, könnte es sich hierbei um eine unwirksame Klausel handeln. Dies müsste natürlich im Einzelfall untersucht werden.

Abofalle StayFriends
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Daher raten wir: Fühlst du dich von der Abofalle StayFriends betrogen und bist dir sicher, dass bei dir keine Information über das Einführen der besagten Funktion eingegangen ist, wende dich an Anwalt oder Verbraucherzentrale.

Die für dich zuständige Verbraucherzentrale findest du, wenn du auf dieser Seite zur Ansicht der Bundesländer herunterscrollst.

Hast du Fragen zu Widerruf oder Kündigung, ziehe gerne unseren erfahrenen Kundensupport zu Hilfe!

 

 

 

 

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Wir möchten darauf hinweisen, dass es sich bei unseren Artikeln lediglich um redaktionelle Inhalte zum Zwecke der Information handelt, die keinerlei Rechtsberatung oder ähnliches darstellen.