Identitätsdiebstahl im Internet: Wenn Betrüger deine Daten missbrauchen

In deinem Briefkasten häufen sich ominöse Rechnungen und Zahlungsaufforderungen von Firmen, mit denen du nie einen Vertrag eingegangen bist? Dann kann es sein, dass du Opfer von Identitätsdiebstahl im Internet geworden bist und Betrüger in deinem Namen Geschäfte erledigen. Was jetzt zu tun ist, kannst du hier nachlesen.

Eine Statistik aus dem letzten Jahr 2018 zeigt, dass etwa 30 Prozent aller Deutschen bereits Opfer von irgendeiner Form des Identitätsdiebstahls geworden sind. Dabei missbrauchen Kriminelle persönliche Verbraucherdaten in verschiedenen Bereichen. Unter anderem werden mit den geklauten Daten Warenbestellungen im Internet oder Abschlüsse von Mitgliedschaften und Abonnements durchgeführt. Alles was du zum Thema Identitätsdiebstahl im Internet wissen solltest, haben wir dir hier zusammengefasst.

Identitätsdiebstahl: was genau ist das überhaupt?

Identitätsdiebstahl im Internet kann viele Formen annehmen. Hauptsächlich geht es um das Abschließen kostenpflichtiger Verträge und Abos, das Einrichten von Nutzerkonten oder um Online-Shopping. Die Verbraucherzentrale hat konkrete Beispiele für den Missbrauch von Verbraucherdaten ermittelt. Dazu gehören:

  • Einkäufe bei Online-Händlern
  • Abos für Online-Dating-Portale oder Premium-Mail-Konten
  • Die Buchung kostenpflichtiger Streaming-Dienste
  • Der Erwerb von Hörbuch- oder Lizenzschlüsseln
  • Vertragsabschlüsse für Mobilfunkverträge
  • Abbuchungen über die Handyrechnung via PIN-Freigabe
  • Payback-Missbrauch

Identitätsdiebstahl melden

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Wenn du festgestellt hast, dass du Opfer von Identitätsdiebstahl geworden bist, solltest du schnell handeln. Die Verbraucherzentrale Hamburg rät, den Vorfall der Polizei zu melden und eine Anzeige zu erstatten. Anschließend solltest du dem Shop-Betreiber bzw. dem Zahlungsauffordernden Bescheid geben, dass du dort nichts bestellt hast. Dies sollte schriftlich erfolgen. Am besten gibst du dabei auch das Aktenzeichen deiner polizeilichen Anzeige mit an. Außerdem solltest du deine Bank informieren. Dies ist besonders wichtig, wenn bereits Geld von deinem Konto abgebucht wurde. In dem Fall solltest du dein Konto bzw. deine Karte/n sperren lassen, um weiteren Missbrauch zu verhindern.

Identitätsdiebstahl: wer haftet?

Generell ist es so, dass du nichts bezahlen musst, was du auch nicht bestellt hast. Dafür muss der Verkäufer zuerst einmal beweisen, dass du selbst den Kauf veranlasst hast. Wusstest du nachweislich nichts von der getätigten Bestellung bedeutet das also, dass die Zahlungsaufforderungen gegen dich keinen Gehalt haben. Das heißt, du selbst kannst nicht haftbar gemacht werden. Das gilt allerdings nur, wenn du nicht grob fahrlässig mit deinen Daten umgegangen bist. Hast du zum Beispiel Kennwörter, PINs oder andere sensible Daten im Internet preisgegeben, kann Schadensersatz von dir verlangt werden. Allerdings ist die Rechtslage in diesem Bereich nicht sehr übersichtlich, weil unklar ist, welche Sicherheitsvorkehrungen Verbraucher im Detail treffen müssen.

Um keine gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Verkäufer zu riskieren, solltest du den Identitätsdiebstahl sofort melden.

Identitätsdiebstahl im Internet: so schützt du dich am besten vor Datenmissbrauch

Identitätsbetrüger können vor allem via Phishing an deine Daten gelangen. Um deine digitale Identität zu schützen empfiehlt das Bundeskriminalamt die Einhaltung dieser Regeln:

  • Regelmäßige Aktualisierung der Software von Betriebssystem, Browser und Anti-Virenprogramm
  • Regelmäßige Datensicherung auf externen Datenträgern
  • Programmdownloads nur über Originalquellen durchführen
  • Keine Anhänge und Links von unbekannten und nicht vertrauenswürdigen Absendern öffnen
  • Keine Nutzung unseriöser Websites
  • Nicht auf Werbebanner klicken
  • Vorsicht im Umgang mit sensiblen persönlichen Daten im Internet und sozialen Netzwerken
  • Konsequente Verwendung sicherer und effektiver Passwörter
  • Vorsicht bei der Nutzung öffentlicher Hotspots
  • Nutzung der Zwei-Faktoren-Authentifikation bei Bank-Transaktionen

Zusätzlich rät die Verbraucherzentrale Hamburg nicht an Online-Gewinnspielen teilzunehmen, sowie persönliche Daten in Schriftstücken vor ihrer Entsorgung unkenntlich zu machen.

Obwohl ein 100-prozentiger Schutz vor Identitätsdiebstahl natürlich nicht gewährt werden kann, solltest du diese Tipps unbedingt befolgen, um das Risiko zu minimieren.

Identitätsdiebstahl im Internet kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Neben Phishing bei Privatpersonen kann der Datenklau auch über Provider und soziale Netzwerke erfolgen. Besonders anfällig sind zum Beispiel große Unternehmen von E-Mail Providern oder Shoppingseiten. Wie Cyberkriminelle dabei vorgehen, kannst du in unserem Artikel Datenklau im Internet: Wie E-Mail-Postfach, Smartphone und Online-Shopping zur Falle werden können nachlesen.

Wir möchten darauf hinweisen, dass es sich bei unseren Angaben um redaktionelle Inhalte zum Zwecke der Information handelt, die keine im Einzelfall geltenden Vertragskonditionen oder ähnliches darstellen. Hierfür solltest du die vereinbarten Vertragskonditionen und den genauen Vertragstext deines Anbieters einsehen, da wir diese Details nicht tagesaktuell prüfen können.