Streaming Netzwerk Abofalle: Wenn ein falscher Klick zur teuren Abzocke wird!

Verbraucherschützer warnen: Über 60 unseriöse Streaming-Websites versuchen dir das Geld aus der Tasche zu ziehen! Erfahre, was es damit auf sich hat und wie du der Streaming Netzwerk Abofalle entkommen kannst.

Stell dir vor, du surfst im Internet und ein Pop-up-Fenster überlagert plötzlich den Inhalt der aufgerufenen Website. Gerade als du die nervige Werbung wegklicken möchtest, erkennst du das attraktive Angebot: Ein fünftägiges kostenloses Testabonnement bei einer Streaming-Website. Du klickst darauf und trägst die erforderlichen Daten ein, doch zu deiner Verärgerung schlägt die Registrierung entweder fehl oder du kannst die versprochenen Filme gar nicht streamen. Genervt schließt du die Website in der Annahme die Registrierung habe nicht funktioniert. Doch dann der Schock: Eine Woche später fordern die Betreiber einen Geldbetrag von bis zu 400 Euro von dir!

Klingt wie in einem schlechten Film? Weit gefehlt! Schon vor ungefähr einem Monat berichteten die Marktwächter der Verbraucherzentrale über ein riesiges Streaming-Netzwerk, das Verbraucher auf eben beschriebenem Weg bewusst in die Abofalle lockt. Da viele der Websites nach wie vor existieren und sogar immer wieder neue auftauchen, sehen auch wir uns in der Pflicht, dich über diese dreiste Masche zu informieren. Außerdem zeigen wir dir, was du beachten solltest, um nicht ebenfalls in die Streaming Netzwerk Abofalle zu tappen und was du gegebenenfalls tun kannst, um dieser wieder zu entkommen.

Streaming Netzwerk Abofalle: Die Masche der Betrüger

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Das Streaming Netzwerk verfolgt eine einfache Masche, um Verbraucher in die Abofalle zu locken. Über Pop-up Fenster mit dem Versprechen eines fünftägigen, kostenlosen Probeabos gelangen Betroffene auf die Websites der Betrüger, wo sie anschließend zur Registrierung aufgefordert werden. Verlangt wird die Angabe von Adressdaten, der E-Mail-Adresse, sowie der Telefonnummer. Allerdings schlägt anschließend entweder die Registrierung fehl oder es können nach erfolgter Registrierung keine Filme gestreamt werden. Aber Achtung, die angegebenen Daten sind dennoch bei den Betrügern gelandet. Diese kontaktieren Betroffene nach Ablauf der fünftägigen Testphase und fordern die Zahlung eines Jahres-Abo-Beitrags, der je nach Streaming-Website zwischen 144 und 359 Euro beträgt. Sie berufen sich dabei auf den Abschluss eines kostenpflichtigen Abonnements, von dem der Verbraucher angeblich hätte wissen können.

Zwar finden sich auf manchen Websites Hinweise auf Kosten des Abonnements, die automatische Verlängerung des Vertrags, sowie die kostenpflichtige Registrierung, allerdings sind diese Angaben nicht überall und zu jeder Zeit zu finden.

Dass dieses Vorgehen gegen geltendes Recht verstößt, ist klar. Auch einige der Betroffenen stellten sich die Frage, ob das Verhalten der Streaming-Anbieter rechtens ist und recherchierten im Internet. Allerdings haben die Betreiber der Streaming-Seiten bereits für diesen Fall vorgesorgt und fragwürdige Youtube-Videos hochgeladen, die erklären, dass die gestellte Forderung rechtens sei, da Verbraucher zuvor den Nutzungsbedingungen zugestimmt hätten.

Selbstverständlich sind die Forderungen des Netzwerks dennoch nicht gerechtfertigt, da einige der Websites überhaupt keine Informationen zu den Nutzungsbedingungen enthalten. Zudem müsste es dafür zumindest möglich sein, nach Registrierung die versprochenen Filme zu streamen.

Unseriöse Streaming-Anbieter: So erkennst du sie

Eine weitere Auffälligkeit des Streaming-Netzwerks: Alle der aktuell über 60 Websites sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Lediglich die URL und der Name des Streaming-Diensts sind verschieden, wie du auf unserem Screenshot erkennen kannst.

Streaming Netzwerk Abofalle

Bist du dir unsicher, ob du vielleicht ebenfalls auf einer unseriösen Streaming-Seite gelandet bist, solltest du zunächst einige Dinge checken, bevor du deine persönlichen Daten preisgibst.

  1. Die Website selbst: Sieht die von dir aufgerufene Streaming-Website den hier abgebildeten sehr ähnlich, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine der betrügerischen Seiten. Hier solltest du dich auf keinen Fall registrieren.
  2. Die Angaben im Impressum: Wirf anschließend einen Blick ins Impressum der aufgerufenen Streaming-Seite. Ist dort eine der Firmen „Turquoiz Limited“, „Lovelust Limited“, „Bizcon Limited“, „Anmama Limited“ und „CIDD Limited“ als Verantwortlicher genannt, handelt es sich ebenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Seite des Streaming Netzwerks.
  3. Die Button-Lösung: Allerdings tauchen offenbar immer wieder neue Websites auf, die möglicherweise keinen der oben genannten Firmen zugeordnet und trotzdem Teil des betrügerischen Netzwerks sind. Deswegen solltest du unbedingt darauf achten, dass der Bestellbutton einen eindeutigen Hinweis auf die Kosten des Abonnements enthält. Diese sogenannte Button-Lösung soll Verbraucher vor potentiellen Abofallen schützen. Weitere Infos erhältst du in unserem Artikel.
  4. Nutzungsbedingungen: In den Nutzugsbedingungen müssen alle Einzelheiten zu den Kosten des Abonnements enthalten sein. Die Nutzungsbedingungen musst du zudem bei Vertragsschluss durch Klicken eines Häkchens selbstständig bestätigen können. Dieses Häkchen darf nicht bereits gesetzt sein.

Treffen mehrere der genannten Punkte auf die von dir aufgerufene Website zu, solltest du dort auf keinen Fall deine persönlichen Daten preisgeben. Melde die Website stattdessen am besten bei der Verbraucherzentrale.

Streaming Netzwerk Abofalle: Vorsicht vor diesen Websites

Nach der Recherche des Marktwächter-Teams verbergen sich hinter den im Folgenden genannten Domains betrügerische Streaming-Websites, angeblich von den Firmen „Turquoiz Limited“, „Lovelust Limited“, „Bizcon Limited“, „Anmama Limited“ und „CIDD Limited“ betrieben.

Allerdings ist davon auszugehen, dass die im Impressum genannten Firmennamen nicht stimmen und sich die Betrüger stattdessen hinter den falschen Angaben verstecken.

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Unseren Tests zufolge ist ein Großteil der genannten Websites derzeit nicht erreichbar, da die Betreiber den Zugang verweigern. Allerdings ist es gut möglich, dass bewusst immer nur einen Teil der Websites online ist und die Zugangsverweigerung deswegen nur temporär gilt.

In die Abofalle getappt? So wehrst du dich

Streaming Netzwerk AbofalleDu hast dich auf einer der oben genannten Seiten registriert und eine Geldforderung erhalten? Überweise die Summe auf keinen Fall an den Anbieter, egal wie hartnäckig diese auch sein mögen, denn eigentlich ist gar kein wirksamer Vertrag zustande gekommen. Dafür bedarf es der Einigung beider Vertragsparteien über den Vertragsinhalt und den Vertragspreis.

Da du nichts von einer automatischen Verlängerung in ein kostenpflichtiges Abonnement gewusst hast, ist auch keine Einigung über den Vertragspreis erfolgt. Weitere Infos hierzu bekommst du in unserem Artikel Abofallen im Internet: So erkennst du sie!

Bezahlst du das geforderte Geld, bestätigst du mit der Zahlung den geschlossenen Vertrag, wodurch dieser erst rechtskräftig wird.

Stattdessen solltest du den angeblichen Vertrag wegen Irrtums anfechten. Wie das funktioniert, erfährst du in unserem Artikel Abofalle Widerruf: So gehst du gegen Abzocke vor.

Zudem steht dir bei online oder am Telefon geschlossenen Verträgen immer ein Widerrufsrecht zu. Dieses gilt innerhalb der ersten 14 Tage nach Vertragsschluss. Wurdest du nicht ausreichend über dieses Recht informiert, verlängert es sich sogar auf ein Jahr und 14 Tage.

Ein passendes Formular für Widerruf und Anfechtung findest du in unserem Artikel Abofalle Musterbrief: Für Erwachsene und Kinder.

Da die im Impressum genannten Adressen vermutlich nicht korrekt sind und der Anbieter deswegen äußerst schwer zu erreichen ist, wende dich unbedingt an deine örtliche Verbraucherzentrale oder einen Anwalt und bitte dort um Hilfe. Tipps für einen kostengünstigen Rechtsbeistand geben wir dir in unserem Artikel.

Die Verbraucherzentrale hat das Streaming-Netzwerk bereits den Ermittlungsbehörden gemeldet. Falls es Neuigkeiten in diesem Fall gibt, informieren wir dich selbstverständlich an dieser Stelle.