Grüner Strom im Trend: Darauf solltest du bei Ökostrom achten!

Der Abschluss eines Tarifs für grünen Strom ist einfach, das Angebot hingegen oft unübersichtlich. Wir erklären dir, was es mit grünem Strom auf sich hat!

Ökostrom wird immer beliebter in Deutschland: 2020 lag der Anteil von Strom aus nachhaltigen Quellen bereits bei fast 50 Prozent! Doch nicht immer unterstützt du mit der Wahl eines grünen Stromtarifs auch den Ausbau erneuerbarer Energien. Was du vor dem Vertragsabschluss beachten solltest und welche Preise du für grünen Strom erwarten kannst, liest du hier.

Was ist grüner Strom eigentlich?

Grüner Strom oder auch Ökostrom bezeichnet elektrische Energie, die aus erneuerbaren Quellen wie zum Beispiel Wasserkraft- oder Solaranlagen gewonnen wird. In Deutschland ist der Begriff allerdings nicht gesetzlich geschützt. Das macht es für Verbraucher teilweise undurchsichtig. Denn tatsächlich unterstützt nicht jeder vermeintlich grüne Tarif die Energiewende in Deutschland. Wie kann das sein? Ökostrom darf dann als solcher betitelt werden, wenn er mindestens zu 50 Prozent aus nachhaltigen Quellen stammt. Damit ein Anbieter grünen Strom vertreiben kann, muss er diesen Anteil allerdings nicht zwingend selbst erzeugen. Dafür benötigt er sogenannte Herkunftsnachweise. Diese belegen die Herstellung von 1000 Kilowattstunden Strom aus nachhaltigen Quellen. Ein Anbieter kann also einfach die Menge an Ökostrom, die er seinen Kunden anbieten möchte, in Form von Herkunftsnachweisen einkaufen.

Theoretisch ist es so sogar möglich, dass ein Atomkraftwerk Ökostrom anbieten kann, indem es einfach Herkunftsnachweise in der entsprechenden Menge einkauft.

Diese Rolle spielt die EEG-Umlage

Viele Anbieter beziehen ihre Herkunftsnachweise aus dem Ausland. Grund dafür ist die EEG-Umlage. Alle Stromerzeuger speisen ihre erzeugte Energie in das deutsche Stromnetz. Früher waren das zum Großteil Anbieter, die ihren Strom aus konventionellen Kraftwerken bezogen haben. Heute gibt es ein großes Interesse daran, grüne Alternativen auszubauen. Hier kommt die EEG-Umlage ins Spiel: Erzeuger von grünem Strom werden für ihre Investition in die Nachhaltigkeit mit diesen Geldern gefördert. Das gesamte deutsche Stromangebot besteht also aus konventioneller Energie und dem EEG-finanzierten grünen Angebot. Das sogenannte „Doppelvermarktungsverbot“ verhindert in diesem Zusammenhang allerdings, dass dieselben grünen Erzeuger zusätzlich Herkunftsnachweise für ihren Ökostrom ausgeben dürfen. Sie würden sonst doppelt für die gleiche Menge Strom abkassieren, da sie einerseits Fördergelder für die Erzeugung von grünem Strom erhalten und andererseits Teile ihrer ohnehin bereits erzeugten Strommenge an andere Anbieter vermarkten dürften. Mit der EEG-Umlage finanzierst du somit bereits den Ausbau nachhaltiger Stromgewinnung – unabhängig von deinem Stromtarif.

Übrigens: Die EEG-Umlage muss jeder Stromverbraucher in Deutschland zahlen und zwar auch dann, wenn du bereits einen grünen Tarif besitzt.

Kauft ein Anbieter diese Nachweise im Ausland, profitiert die Energiewende in Deutschland nicht davon. Es handelt sich dabei nämlich meistens um Strom, der ohnehin produziert wird und von den ausländischen Erzeugern höchstbietend verkauft wird. Eine Investition in erneuerbare Energien auf deutschem Boden findet dabei nicht statt.

Woran erkenne ich grünen Strom?

Besser zur Orientierung sind daher Ökostromlabels und Gütesiegel, die belegen, dass Anbieter eine ökologische Geschäftspolitik aufweisen und nachweislich in die Energiewende investieren. Laut Verbraucherzentrale sind vor allem das ok-Power-Label sowie das Grüner-Strom-Label verlässliche Quellen. Außerdem kannst du dich bei der Wahl eines Stromtarifs an der Liste für die Eco-Top-Ten orientieren.

haus.de empfiehlt zusätzlich, in der Stromabrechnung darauf zu achten, dass unter der
Kategorie „sonstige erneuerbare Energien ohne Förderung nach dem EEG“ ein
Anteil von 100 Prozent ausgewiesen ist.

Grüner Strom – gibt es das auch in meiner Region?

Welcher Strom letztendlich aus deiner Steckdose kommt, hat nicht unbedingt etwas mit deinem individuellen Tarif zu tun. Denn auch wenn du einen grünen Tarif besitzt, kommt dein Strom immer aus dem nächstgelegenen Kraftwerk – und da ist es egal, ob dies seinen Strom aus Braunkohle oder Wasserkraft bezieht. Alle Erzeuger speisen ihren Strom in dasselbe Netz, sodass du als Verbraucher am Ende des Tages einen Mix aus konventionellen und nachhaltigen Quellen erhältst – egal, welchen Tarif du beziehst.

100 Prozent Grünstrom aus der eigenen Steckdose zu erhalten ist fast unmöglich. Denn das würde voraussetzen, dass ein direktes Stromkabel vom Stromerzeuger bis zu deiner Wohnung gelegt ist.

Der Unterschied, den die Umstellung auf Ökostrom macht, ist, dass du deine Stromkosten an einen grünen Anbieter bezahlst. Bei einem grünen Tarif handelt es sich dabei bestenfalls um jemanden, der in nachhaltige Technologien und umweltfreundliche Alternativen investiert.

Wenn du als Verbraucher grünen Strom von lokalen Anbietern beziehst, trägst auch du dazu bei, dass grüne Alternativen mehr gefördert und ausgebaut werden. So erhöht sich indirekt der Anteil an grünem Strom am Gesamtangebot.

So viel kostet grüner Strom

Entgegen seinem Ruf ist grüner Strom nicht unbedingt teurer als die konventionelle Variante. Steckst du noch in deiner teuren Grundversorgung, kannst du beim Abschluss eines neuen Tarifs inklusive Neukundenrabatt sogar Geld sparen. Vergleiche am besten mehrere Tarife miteinander und entscheide dich für den, der am besten zu dir passt.

Ökogas: Eine bessere Alternative?

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Auch der Begriff Ökogas ist nicht genau definiert. Generell kann man aber zwischen drei Varianten unterscheiden:

  • Biomethan: Hier kommt das Gas aus Biomasseanlagen. Es wird zum Beispiel aus Lebensmittelabfällen erzeugt und ins Gasnetz eingespeist.
  • Kompensation: Bei dieser Form beziehst du reguläres Gas aus fossilen Energieträgern, zahlst allerdings eine Art Zusatzbeitrag, um mit ihm nachhaltige Alternativen zu fördern.
  • Power-to-Gas: Mittels Elektrolyse wird in diesem Verfahren aus Erdgas und Wasserstoff Energie hergestellt.

Allerdings existieren viele Mischformen, was es wieder schwierig macht die Klimafreundlichkeit einzelner Anbieter genau zu beurteilen. Utopia.de stellt eine Liste bereit, die als erste Orientierung dient. Wie bei den grünen Stromtarifen ist es auch hier allerdings unvermeidbar, sich genau mit den Tarifen und ihren einzelnen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen.

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Wir möchten darauf hinweisen, dass es sich bei unseren Angaben um redaktionelle Inhalte zum Zwecke der Information handelt, die keine im Einzelfall geltenden Vertragskonditionen oder ähnliches darstellen. Hierfür solltest du die vereinbarten Vertragskonditionen und den genauen Vertragstext deines Anbieters einsehen, da wir diese Details nicht tagesaktuell prüfen können.